Tangiert vom Limes
Die ersten Spuren menschlichen Lebens führen uns in die Zeit der Kelten und dann der Römer, deren gewaltiges Grenzbauwerk, der Limes uns nur wenige Kilometer an Krautheim vorbeigingen. Eine kurze tabellarische Darstellung soll dem Leser einen schnellen Überblick verschaffen.
Bewegte Geschichte
- 3. bis 5. Jahrhundert: Die Alemannen durchbrechen den Limes und besiedeln die Gebiete um den mittleren und oberen Main.
- Um 497: Schlacht bei Zülpich: Die Franken besiegen die Alemannen, drängen die auf die Linie Asperg zurück und kolonisieren unser Gebiet.
- 6. bis 10. Jahrhundert: Merowinger siedelten in Krautheim Tal (Gräberfunde beim Bau der Jagsttalbahn um 1900 belegen das).
- 1096: Erste urkundliche Erwähnung von „Crutheim“ an der Ginsbachmündung, dem heutigen Altkrautheim.
- 1192 bis 1213: Mit Wolfrad I. beginnt die sichere Familienfolge des Krautheimer Ortsadels. Mit dem Bau der Burg wird begonnen.
- 1240 bis 1242: Die Reichskleinodien Krone, Zepter, Reichsadler und Schwert sind vermutlich in der Burg Krautheim in Verwahrung.
- 1306: Boppo, in Frankfurt am Hofe König Albrechts I. von Habsburg, bei dem er wohl wegen erfolgreicher Kriegsdienste in großer Gunst stand, erhielt für seinen Ort Ballenberg das Stadtrecht mit folgender Begründung: "Um dem Edlen Graf Boppo von Eberstein, unserem lieben Getreuen, eine besondere Gunst zu erweisen." Die Abschrift der Urkunde ist erhalten geblieben. Mit großer Wahrscheinlichkeit erhielt gleichzeitig auch Krautheim das Stadtrecht. Kurz darauf wurde die Stadtmauer mit Tor unter Verwendung des vorgeschichtlichen Walles und des Grabens errichtet.
- 1329: Krautheim wird erstmals urkundlich als „Stad“ bezeichnet. Verpfändung von Stadt und Burg an das Erzstift Mainz.
- 1346: Das Hochstift Würzburg erwirbt die Hälfte von der Burg und der Stadt Krautheim.
- 1365: Das Erzstift Mainz erwirbt die andere Hälfte.
- 1399: Mainz erhält als Gegenleistung für die Unterstützung von Würzburg im Stadtkrieg Burg und Stadt Krautheim. Ab diesem Zeitpunkt steht Krautheim ganz unter Mainzer Herrschaft.
- 1516: Götz von Berlichingen ruft den "Schwäbischen Gruß" zur Burg hinauf.
- 1525: Die Krautheimer Bauern schließen sich dem Odenwälder Haufen ("helle, lichte Haufen") an. Götz von Berlichingen ist für kurze Zeit Hauptmann des Haufens. In der Schlacht bei Königshofen erleiden die Bauern eine vernichtende Niederlage. Die Stadt muss als Folge der Beteiligung ihrer Bauern am Aufstand empfindliche Einschränkungen ihrer Rechte und Freiheiten hinnehmen.
- 1528: Die vom Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg erlassene Stadtordnung ersetzte das Stadtrecht.
- 1631 bis 1632: Die Stadt wird Muster- und Sammelplatz für die Schweden.
- 1642: Die Schweden besetzen Krautheim und Schöntal.
- 1648: Der "Westfälische Friede" beendet den grausamen 30jährigen Krieg.
- 1688: Reichstruppen liegen in Krautehim. Sie werden gegen die französischen Truppen Melacs, die den Odenwald brandschatzen, zusammengezogen.
- 1802 bis 1806: Das Oberamt gelangt in den Besitz des Altgrafen Salm-Reifterscheid-Bedburg.
- 1804: Krautheim wird Fürstentum.
- 1806: Die Rheinbundakte spricht das südliche Gebiet des Fürstentums dem Königreich Württemberg zu. Den nördlichen Teil erhält das Großherzogtum Baden.
- 1864: Krautheim verliert den Amtssitz an Boxberg.
- 1872: Beginn des festen Straßenbaus der Straße von Krautheim nach Osterburken.
- 1898 bis 1900: Bau der Jagsttalbahn.
- 1936: Durch die deutsche Gemeindeordnung der Nazis wird Krautheim das Stadtrecht entzogen.
- 1948: Geburtsstunde der "Krautheimer Herbstmesse" unter dem neuen Bürgermeister Gustav Meyer.
- 1950: Wiederverleihung des Stadtrechts an Krautheim.
- 1967: Gründung des Zweckverbandes "Wasserversorgung Jagsttal" mit den Gemeinden Assamstadt, Krautheim, Boxberg, Bobstadt, Wölchingen und später noch Gommersdorf mit dem Ziel einer gemeinsamen überörtlichen Wasserversorgung.
- 1971 bis 1973: Gemeinde- und Kreisreform: Krautheim schließt sich mit seinen Teilorten dem Hohenlohekreis an. Es erhält den Sitz des Verwaltungsverbandes.